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Portrait Massimo Diana

Massimo Diana MAS Communication Management and Leadership

Ich habe einen hektischen, aber spannenden Beruf, ein wenig Detektiv, ein wenig Schriftsteller, versuche hinter die Kulissen zu blicken und Herdenverhalten zu hinterfragen. Ich bin ein überzeugter Städter, Liebhaber der Langsamkeit, Analytiker mit Phantasie, tanzbegeistert (Disco-Swing, Salsa), liebe das Reisen aus eigener Kraft (Velo, Wandern) und verzichte bewusst auf die automobile Lebensweise. Ich habe Spass am Lesen und am Schreiben, bin gerne an der frischen Luft, schaue fast nie TV und lese keine Sonntagszeitungen, weil mich ihre Effekthascherei abstösst. Es reizt mich, neue Städte und Landschaften zu entdecken, oft in Frankreich und meist in einem Nachbarland der Schweiz.

Ich schätze das grosse kulturelle Angebot in Winterthur, meiner Heimat, das viele Grün, die Strassenkaffees und die Möglichkeit, zu Fuss oder mit dem Velo einzukaufen. Und die Stadt ist trotz ihrer 100’000 Einwohner nicht anonym: Es ist immer noch möglich, am Samstag zufällig Bekannte im Stadtzentrum zu treffen und beim Plaudern zu verweilen. In der Freizeit bewege ich mich gerne, zu Fuss oder auf dem Velo, als Ausgleich zu meinem kopflastigen Job.

Meine Eltern kamen aus Italien in die Schweiz. Ich bin in Winterthur aufgewachsen und zur Schule gegangen. Ich bin zweisprachig gross geworden und hatte auch in der Schule eher ein Flair für Sprachen und Geschichte als für Mathe und Naturwissenschaften. Dass ich also Geschichte studiert habe, ist kein Zufall: Es ist einfach spannend mitzuverfolgen, wie sich Menschen und Ideen gewandelt haben, obwohl ich nicht glaube, dass sich die Geschichte ständig wiederholt oder sich automatisch immer zum „besseren“ fortentwickelt. Was aber stimmt ist: Wer die Geschichte versteht, versteht auch die Gegenwart besser!

Das mit dem Velo unterwegs sein, hat für mich etwas Philosophisches: Ich lasse einmal im Jahr meine schöne, grosse Wohnung und meinen ganzen Hausrat zurück und lebe zwei bis drei Wochen lang mit einem mobilen Haushalt, den ich auf dem Velo „mitschleppe“. Und schon nach ein-zwei Tagen wird mir bewusst, mit wie wenig es sich im Grunde genommen leben lässt, ohne irgendwie Mangel zu leiden. Für mich ist es, ganz abgesehen vom Reiseerlebnis, immer eine heilsame Erfahrung. Ausserdem muss ich mich auf einer solchen Veloreise wieder daran gewöhnen, eins ums andere zu tun, statt vieles gleichzeitig.

Eines meiner intensivsten Jugenderlebnisse war die Velotour von der Schweiz in die Bretagne, welche ich mit zwei Schulfreunden unternommen habe. Dieses Gefühl, zum ersten Mal aus eigener Kraft in eine Welt vorzustossen, die ich bisher nur aus Reiseführern kannte, hat bei mir unauslöschliche Spuren hinterlassen! Noch heute gehe ich fast jeden Sommer auf eine mehrwöchige Radtour, um dieses Gefühl wieder zu haben.